Badou Boy –  SN 1970, 60 Min., DCP, FSK: k. A., OmeU (Franz./Wolof), Regie: Djibril Diop Mambéty, mit: Lamine Ba, Al Demba Ciss, Christoph Colomb u. a.

Der erste Spielfilm von Djibril Diop Mambéty nimmt die Zuschauer:innen mit auf eine wilde Verfolgungsjagd durch die Straßen von Dakar. Badou Boy, der seine Zeit normalerweise in den Bussen
der Stadt verbringt, ist gezwungen, einem übergewichtigen Polizisten davonzulaufen. „Mit sarkastischem Ton inszeniert Mambéty ein subsaharisches Räuber-und-Gendarm-Spiel mit
chaplineskem Flair. Es braucht nur wenige Minuten in BADOU BOY, um das Ausmaß von Mambétys Talent zu begreifen. Bereits sein zweiter Film verdeutlicht, dass Djbril – der Außerirdische, der Anarchist, der Poet, der ‚schönste Komet des neuen afrikanischen Kinos‘ – eine ganz eigene Vorstellung von Film hat. „Ich mache Filme, um die Wahrheit durch Illusion zu enthüllen“, sagte er. Und die Wahrheit liegt in den Straßen von Dakar, wo die lang ersehnte Unabhängigkeit bereits der Korruption und der Neokolonisierung weicht; im schiefen Gang der Betrunkenen und der Obdachlosen, in den Prophezeiungen der Griots, in den Abwasserkanälen unter freiem Himmel und in den Blechhütten und in der stolzen, unvergänglichen Vitalität des einfachen Volkes.“ Cecilia Cenciarelli
Vorfilm: CONTRAS‘ CITY
SN 1968, 15 Min., DCP, FSK: k. A., OmeU (Franz./Wolof), Regie: Djibril Diop Mambéty
Ein impressionistischer und dialogischer Rundgang durch die senegalesische Metropole Dakar, in dem Mambéty die widersprüchlich pluralen Identitäten seiner Stadt aufzeigt.
Einführung: Irit Holzheimer, Matthias Fetzer