GRIGRIS, Tschad/Frankreich 2013, 95 Min., franz. OmU, Regie: Mahamat-Saleh Haroun, mit: Souleymane Démé, Anaïs Monory, Cyril Guei, Marius Yelolo u. a.

„Grigris“ werden in Westafrika Amulette genannt, die Glück bringen sollen. „Grigris“ ist auch der Spitzname des 25-jährigen Tänzers Souleymane, der mit seinen Performances die Clubgänger in N’Djamena elektrisiert. Seine Besonderheit: Grigris’ linkes Bein ist dünn wie ein Unterarm und gelähmt. Wie die Gliedmaße einer Marionette kann er es hin- und herwerfen. Durchtrainiert bis in die letzte Muskelfaser macht Grigris die Behinderung zum Spezialeffekt seiner Shows, mit denen er sich auch Geld hinzuverdient. Die Nacht ist seine Welt. Tagsüber hilft er in der tschadischen Hauptstadt seinem Stiefvater Ayoub im Fotoladen aus. Als dieser ernsthaft erkrankt und eine teure medizinische Behandlung braucht, hat er nur eine Chance: Benzin schmuggeln für den Gangsterboss Moussa. Keine leichte Aufgabe mit seiner Behinderung. Zudem verliebt er sich in die attraktive Mimi, die von einer Karriere als Model träumt, aber ebenfalls am Rand der Gesellschaft steht: als Tochter einer tschadischen Mutter und eines weißen Franzosen, den sie nie kennengelernt hat, verdingt sie sich nachts als Prostituierte in den Clubs. Dann geraten beide ins Visier der Gangster, mit denen Grigris sich eingelassen hat…

Mahamat-Saleh Haroun, einer der international erfolgreichsten Regisseure aus Afrika erzählt in seinem fünften Kinofilm fesselnd und bildstark von zwei jungen Außenseitern – Grigris und seiner Königin der Nacht – und ihrem Streben nach Glück. Sein Kriminalfilm verwebt die Handlung intensiv mit der Atmosphäre der Großstadt N’Djamena zu einem ungemein dichten Stimmungsbild, das im westlichen Blick auf Afrika praktisch nicht existent ist. GRIGRIS’ GLÜCK lief 2013 als einziger afrikanischer Beitrag im offiziellen Wettbewerb von Cannes.

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